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„Zum Raum wird hier die Zeit.”

Eurythmie – Bewegung, die verbindet

Eurythmie ist eine bewusste, künstlerische Form der Bewegung, die Sprache, Musik und innere Erlebnisse sichtbar und spürbar macht. Als anthroposophische Bewegungskunst verbindet sie Körperwahrnehmung, Atem, Haltung, Konzentration und Ausdruck. Hier findest du eine umfassende Einführung, praktische Übungen für Zuhause und einfache Wege, wie du mit Eurythmie beginnen kannst.

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Was ist Eurythmie?

Eurythmie ist eine einzigartige Bewegungskunst, in der Sprache und Musik durch den Körper Gestalt annehmen. Vokale, Konsonanten, Töne und Rhythmen werden als achtsame, lebendige und geordnete Bewegungen erlebt. Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „schöner Rhythmus” oder „Harmonie in der Bewegung”. In der antiken Architektur sprach man von Eurythmie, wenn ein Bauwerk über Schönheit und Proportion hinaus ein Geheimnis in sich trug – eine besondere, spürbare Harmonie.

Im Unterschied zu anderen Tanz- oder Bewegungsformen interpretiert Eurythmie nicht, sondern macht die inneren Gesetzmässigkeiten von Sprache und Musik sichtbar. Sie versteht sich als Kunst, die den Sinn, die Laute, die Melodien und Motive als Ausdruck des Inneren durch menschliche Bewegung offenbart. Hierzu werden Gestaltungsmittel wie Gesten, Farben und Raumformen genutzt.

Grundprinzipien der Eurythmie

  • Sichtbare Sprache: Jeder Laut (Vokal, Konsonant) entspricht einer spezifischen, organischen Gebärde.
  • Sichtbare Musik: Töne, Rhythmen, Intervalle und Harmonien werden in Bewegung umgesetzt.
  • Gesetzmässigkeit: Die Bewegungen sind nicht willkürlich, sondern folgen den inneren Gesetzen von Sprache und Musik.
  • Ganzheitlichkeit: Körper, Seele und Geist werden als Einheit angesprochen und in die Bewegung einbezogen.
  • Individualität: Innerhalb der Gesetzmässigkeiten findet jeder Mensch seinen authentischen, persönlichen Ausdruck.

Wie unterscheidet sich Eurythmie von anderen Bewegungsformen?

Eurythmie unterscheidet sich fundamental von Tanz, Gymnastik oder Pantomime. Während andere Formen oft auf persönlicher Interpretation, Choreographie oder rein körperlichen Aspekten beruhen, basiert Eurythmie auf objektiv nachvollziehbaren Entsprechungen zwischen Laut, Ton und Bewegung.

  • Nicht Tanz: Es gibt keine festgelegten choreographischen Schrittfolgen, die Bewegung entsteht aus der inneren Dynamik der Sprache oder Musik.
  • Nicht Gymnastik: Das Ziel ist nicht primär körperliche Fitness, sondern seelisch-geistiger Ausdruck und Harmonisierung.
  • Nicht Pantomime: Es werden keine äusseren Handlungen nachgeahmt, sondern innere Prozesse und Qualitäten sichtbar gemacht.
  • Therapeutische Dimension: Durch die gesetzmässigen Bewegungen hat sie eine tiefgehende, harmonisierende und heilende Wirkung auf die Organfunktionen.

Schau dir diese Dokumentation an, um einen tieferen Einblick in die Eurythmie und die therapeutische Wirkung von Bewegung zu erhalten (40 Seiten):

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"Bewegung als Lebensprinzip" (PDF)

Geschichte und Entwicklung

Die Eurythmie entstand im frühen 20. Jahrhundert und entwickelte sich aus den Impulsen Rudolf Steiners. Erste Anzeichen seiner Beschäftigung mit einer neuen Bewegungskunst finden sich 1908, als er die Malerin Margarita Woloschin fragte, ob eine tänzerische Umsetzung des Johannesevangeliums möglich sei.

Die eigentliche Entwicklung begann 1911 mit Lory Maier-Smits als erster Eurythmistin. Rudolf Steiner gab ihr grundlegende Übungen, wie das Schreiten von Alliterationen. Ab 1912 entwickelte er die Kunst systematisch gemeinsam mit Marie von Sivers (später Marie Steiner) weiter, zunächst im Rahmen der Aufführungen seiner Mysteriendramen in München.

Am 24. September 1912 schlug Marie von Sivers den Namen „Eurythmie” vor. Unter ihrer Führung etablierte sich die Eurythmie als Bühnenkunst. Die erste öffentliche Aufführung fand am 24. Februar 1919 im Pfauentheater in Zürich statt – ein historischer Moment für die Anerkennung der Eurythmie. Nach dem Bau des Goetheanums in Dornach (Schweiz) wurde dieses zur Hauptbühne. Die ersten Ausbildungsstätten wurden 1924 in Dornach und Stuttgart gegründet.

Nach Rudolf Steiners Tod 1925 führte Marie Steiner die Entwicklung fort und realisierte unter anderem die erste vollständige Eurythmie-Aufführung von Goethes „Faust”.

Entwicklung der Heileurythmie

Ab 1921 entwickelte Rudolf Steiner in Zusammenarbeit mit der Ärztin Dr. Ita Wegman aus der künstlerischen Eurythmie die Heileurythmie als Therapieform der Anthroposophischen Medizin. Heute gibt es weltweit anerkannte Ausbildungen und über 500 praktizierende Heileurythmist:innen allein in Deutschland. Ein Meilenstein war die Veröffentlichung der WHO-Benchmarks für die Ausbildung in Anthroposophischer Medizin im März 2023, welche die Eurythmietherapie explizit als international anerkannten Standard einschliessen.

Grundelemente: Vokale und Konsonanten

Die Bausteine der Sprache und Musik sind das "Material" der Eurythmie. Jeder Laut hat eine eigene Gebärde, die in einer tiefen Beziehung zu unseren inneren organischen und seelischen Prozessen steht.

Vokale sind Ausdruck seelischer Qualitäten. Sie wirken zentrierend, ordnend und harmonisierend. Ihre Gebärden bringen Ruhe in chaotische Zustände und verweisen auf das Wesentliche. Konsonanten hingegen zeigen dynamische, formbildende Kräfte. Sie gestalten die Welt um uns herum und wirken stärkend und regulierend auf spezifische Organprozesse.

Jede dieser Lautbewegungen kann gezielt eingesetzt werden, um Lebensprozesse anzuregen, die Selbstheilungskräfte zu stärken und die Eigenwahrnehmung zu vertiefen. So wird Eurythmie zu einem Weg, aktiv an der eigenen Gesundheit und Balance zu arbeiten.

Formen der Eurythmie

Eurythmie findet heute in vielen Lebensbereichen Anwendung:

Lauteurythmie (Sprache)
Vokale und Konsonanten werden in charakteristischen Gesten und Raumbewegungen erlebbar. Das stärkt Artikulation, Atemführung und Präsenz.
Toneurythmie (Musik)
Musikalische Elemente wie Melodie, Rhythmus und Intervalle werden bewegt. Das fördert Timing, Koordination und das Erleben von Harmonie.
Pädagogische Eurythmie
Sie unterstützt die ganzheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Motorik, Aufmerksamkeit, sozialem Miteinander und Kreativität. An Waldorfschulen ist sie ein reguläres Unterrichtsfach.
Heileurythmie (therapeutisch)
Individuell abgestimmte Bewegungsfolgen fördern Regulations- und Selbstheilungsprozesse bei akuten, chronischen oder degenerativen Erkrankungen.
Bühneneurythmie
Als darstellende Kunst bringt sie Werke der Sprach- und Musikdichtung aller Epochen als "sichtbare Sprache" und "sichtbaren Gesang" zur Aufführung.
Sozialeurythmie
In Unternehmen und sozialen Kontexten dient sie dem Ausgleich einseitiger Bewegungsabläufe, der Teambildung und der Weckung von Kreativität.

Wirkung & Nutzen

Die regelmässige Praxis der Eurythmie hat vielfältige positive Wirkungen:

  • Achtsamkeit & Präsenz: Du schulst deine Aufmerksamkeit für den eigenen Körper im Raum und kommst ganz im gegenwärtigen Moment an.
  • Haltung & Atem: Dein Atemfluss vertieft sich, deine Haltung richtet sich auf und deine Stimme gewinnt an Kraft.
  • Koordination & Balance: Fliessende Übergänge und ein klarer Krafteinsatz verbessern deine Grob- und Feinmotorik sowie dein Gleichgewicht.
  • Ausdruck & Kreativität: Du erlebst Sprache und Musik mit dem ganzen Körper, was deine Ausdrucksfähigkeit und dein kreatives Potenzial steigert.
  • Wohlbefinden & Stressreduktion: Viele Übende berichten über mehr innere Ruhe, Energie und Zentrierung. Stresssymptome können nachweislich reduziert werden.
  • Soziale Kompetenz: In der Gruppe schult Eurythmie das Gefühl für soziale Prozesse und räumliche Beziehungen.
  • Emotionale Ausgeglichenheit: Die Übungen wirken harmonisierend auf das Gefühlsleben und stärken deine seelische Widerstandskraft (Resilienz).

Für wen ist Eurythmie geeignet?

Eurythmie ist für Menschen jeden Alters und jeder Konstitution geeignet, vom neugierigen Einsteiger ohne Vorerfahrung bis zur gezielten Vertiefung. Sie begegnet dir dort, wo du stehst, und unterstützt deine individuelle Entwicklung.

  • Kinder und Jugendliche: Zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung, Konzentration und Stärkung des Selbstbewusstseins.
  • Erwachsene: Als Ausgleich zum Berufsalltag, zur Stressreduktion und zur Entfaltung des künstlerischen Ausdrucks.
  • Ältere Menschen: Zum Erhalt der Beweglichkeit, zur Sturzprävention und zur Aktivierung der geistigen Fitness und Lebensfreude.
  • Menschen in besonderen Lebenslagen: Als Begleitung bei Krankheit, Burnout oder in Lebenskrisen zur Stärkung der inneren Ressourcen.

Hinweis: Die künstlerische Eurythmie dient der persönlichen Entwicklung und ersetzt keine medizinische Behandlung. Heileurythmie hingegen ist eine anerkannte Therapieform. Bitte kläre gesundheitliche Fragen immer mit einer medizinischen Fachperson ab.

Heileurythmie: Die medizinische Anwendung

Heileurythmie ist die Bewegungstherapie der Anthroposophischen Medizin. Sie ermöglicht es dir, aktiv am eigenen Heilungsprozess teilzunehmen. Dabei leitet dich ein:e Therapeut:in zu einfachen, gezielten Bewegungen an, die anregend und harmonisierend auf deinen Gesundheitszustand einwirken.

Eine Erkrankung wird hier als eine Störung im Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist verstanden. Die heileurythmischen Übungen sollen diese Ebenen wieder in eine harmonische Beziehung bringen, die Lebensprozesse anregen und die Selbstheilungskräfte stärken. Die Übungen werden je nach Krankheitsbild und Konstitution angepasst und können mit Armen, Händen und Beinen im Stehen, Sitzen oder sogar im Liegen ausgeführt werden.

Anwendungsgebiete

Heileurythmie wird ärztlich verordnet und im Rahmen eines individuellen Therapieplans meist als Einzeltherapie durchgeführt. Sie findet Anwendung bei:

  • Akuten, chronischen oder degenerativen Erkrankungen des Nervensystems
  • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Stoffwechselerkrankungen
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Kindlichen Entwicklungsstörungen und Behinderungen
  • Psychosomatischen und psychiatrischen Erkrankungen

Sie wird auch prophylaktisch und in der Nachsorge schwerer Erkrankungen eingesetzt. In Deutschland wird Heileurythmie von einigen Krankenkassen als Behandlungsverfahren anerkannt. Sie wird ausschliesslich von diplomierten Therapeut:innen mit einer mindestens vierjährigen Ausbildung ausgeführt.

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Wissenschaftlich fundiert – Praxiserprobt – Einsteigerfreundlich

Eurythmy4you ist dein umfassendes Kompetenzzentrum für Eurythmie im Internet. Wir verbinden wissenschaftliche Fundierung mit praktischer Anwendbarkeit und machen die tiefen Weisheiten dieser Bewegungskunst für jeden zugänglich.

Good Eurythmy Practice (GEP) – Unser Qualitätsversprechen

Gerade bei der Online-Eurythmie ist es entscheidend, dass du nicht zum blossen Nachahmen angeregt wirst, sondern zu einem eigenen, inneren Tätig-Sein. Wir nennen dies „Good Eurythmy Practice“ (GEP). Wichtiger als die perfekte äussere Bewegung ist die Anleitung zur inneren Aktivität. Unsere Inhalte sind so vermittelt, dass du mittun und trotzdem gut bei dir bleiben kannst. Es geht darum, Bewegungen nicht einfach zu „machen“, sondern sie durch innere Orientierung und Wahrnehmung entstehen zu lassen. Nimm dir Zeit, in einen Zustand innerer Achtsamkeit zu gelangen. Die Wirkung hängt davon ab, wie ehrlich du etwas versuchst, nicht wie gut es gelingt. Achte auf die feinen Gegenströme und erlaube den Bewegungen, wie von selbst zu entstehen. Regelmässige Pausen zum Nachklingenlassen fördern das bewusste Verhältnis zu dir selbst. Eurythmie ist immer ein Ankommen bei dir selbst.

„Die Eurythmie findet im Innern statt.“

Tipps für dein tägliches 10-Minuten-Programm

Beginne klein und übe regelmässig – schon 5–10 Minuten täglich können viel bewirken. Qualität vor Quantität: Deine bewusste Aufmerksamkeit ist wichtiger als eine lange Übungsdauer.

Struktur für Einsteiger:

  1. Ankommen (2 Min): Raumrichtungen wahrnehmen, innere Sammlung.
  2. Aufwärmen (3 Min): Eurythmisches Schreiten, um im Körper anzukommen.
  3. Lautarbeit (4 Min): 2–3 Vokale bewusst üben und ihrer Qualität nachspüren.
  4. Abschluss (1 Min): Ruhiges Stehen oder noch besser Sitzen, nachwirken lassen und wahrnehmen, was sich verändert hat.

Womit soll ich anfangen?

Bei Eurythmy4you gibt es eine ganze Liste von Kursen, sodass du genau dort beginnen kannst, wo deine Neigung und dein Interesse liegen. Du musst keinem starren Pfad folgen. In unserem Eurythmy Community Circle (ECC) findest du zudem Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen und in deiner Praxis Unterstützung finden kannst.

Hervorragend für den Einstieg geeignet sind zum Beispiel:

  • Die Stabübungen: Diese vorbereitenden Übungen helfen dir, deinen Körper als durchlässiges Instrument für den Ausdruck zu schulen und deine eigene Gestalt bewusst wahrzunehmen.
  • Übungen für die Tage der Woche: Du bekommst jeden Tag eine kurze Übungssequenz (10-15 Min.) per E-Mail zugeschickt – ideal, um eine Routine aufzubauen.
  • Übungen für das Immunsystem: Lerne fünf zentrale Heileurythmie-Übungen kennen, die nachweislich das Immunsystem stärken können.

Unsere Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung

Unsere Kurse unterstützen dich gezielt bei modernen Herausforderungen. Lerne, wie du mit Eurythmie deine Resilienz stärkst, Stress bewältigst oder als hochsensibler Mensch besser für dich sorgen kannst. Themen wie der achtfache Pfad bieten dir spirituelle Werkzeuge für den Alltag und helfen dir, innere Stabilität und Klarheit zu finden.

Entdecke die Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung

Erlebe Eurythmie in der Gemeinschaft: Der ECC

Der Eurythmy Community Circle (ECC) ist das Herzstück unserer Plattform. Hier triffst du auf eine lebendige Gemeinschaft, in der du dich austauschen, Fragen stellen und gemeinsam wachsen kannst. Der ECC bietet dir regelmässige Live-Sessions, eine umfangreiche Mediathek mit Übungen und Aufzeichnungen sowie den direkten Kontakt zu erfahrenen Eurythmist:innen. Er ist der perfekte Ort, um deine Praxis zu vertiefen und dich inspiriert und verbunden zu fühlen.

Mehr über den ECC erfahren

Heileurythmie 1:1 – Deine individuelle Begleitung

Buche individuell abgestimmte Einheiten mit erfahrenen Therapeut:innen – online oder vor Ort. Nach einer ärztlichen Anamnese wird ein persönlicher Übungsplan erstellt, der genau auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist, z.B. bei Stress, Schlafstörungen, Rückenschmerzen oder zur emotionalen Ausgeglichenheit.

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Forschung

Eurythmy4you beteiligt sich aktiv an der wissenschaftlichen Erforschung von Eurythmie und Heileurythmie. Unsere Schwerpunkte liegen unter anderem auf der Wirksamkeit bei Stress, krebsbedingter Fatigue und weiteren Erschöpfungszuständen.

Hier eine Auswahl unserer Forschungsprojekte und Veröffentlichungen:

  • Activity-based Stress Reduction (ABSR): Eine Studie zur Wirksamkeit von Eurythmie bei der Stressbewältigung. Mehr zu ABSR und Publikationen
  • Krebsbedingte Fatigue: Erforschung der Eurythmietherapie zur Linderung von Erschöpfung bei und nach Krebserkrankungen. Mehr zur Forschung bei Fatigue
  • Starke anhaltende Erschöpfung (Fatigue): Planung einer Studie zu Eurythmietherapie bei Krebsbedinger Fatigue, Long-COVID und Antriebslosigkeit. Zu den aktuellen Projekten

Häufige Fragen (FAQ)

Wie beginne ich am besten ohne Vorerfahrung?

Unsere Einsteigerkurse wie die "Stabübungen" oder die "Übungen für die Tage der Woche" sind ideal. Sie führen dich sanft und verständlich an die Grundlagen heran. Wichtig ist nur deine Neugier und die Bereitschaft, dich auf etwas Neues einzulassen.

Was unterscheidet Heileurythmie von einem allgemeinen Eurythmie-Kurs?

Ein Kurs dient der allgemeinen Praxis, der persönlichen Entwicklung oder dem künstlerischen Ausdruck. Heileurythmie hingegen ist eine anerkannte Therapieform, die 1:1 oder in Kleingruppen stattfindet. Sie wird von diplomierten Therapeut:innen auf Grundlage einer ärztlichen Diagnose individuell für ein spezifisches Gesundheitsziel angepasst.

Wie oft sollte ich üben?

Regelmässigkeit ist wichtiger als die Dauer. Lieber täglich 10-15 Minuten bewusst üben als einmal pro Woche eine Stunde. Schon 3-4 Mal pro Woche wirst du spürbare Effekte bemerken. Finde einen Rhythmus, der in deinen Alltag passt.

Kann ich Eurythmie wirklich online lernen?

Ja! Unser Online-Lernsystem ist dafür optimiert. Mit klaren Video- und Audioanleitungen, detaillierten Erklärungen aus verschiedenen Perspektiven und der Möglichkeit, im Eurythmy Community Circle (ECC) Fragen zu stellen und Feedback zu erhalten, wirst du optimal begleitet. Die GEPs (Good Eurythmy Practice) stellen sicher, dass du zu einer inneren, authentischen Bewegung findest.

Welche Ausrüstung brauche ich?

Für den Anfang genügen bequeme Kleidung und rutschfeste Socken oder leichte Schuhe. Für einige Übungen wird ein Eurythmie-Stab aus Kupfer oder Holz empfohlen. Den Kupferstab kannst du bei Bedarf über unseren Partner-Shop Hilden Atelier beziehen.

Wie wirken Vokale und Konsonanten?

Vokale (A, E, I, O, U) sind Ausdruck seelischer Qualitäten wie Staunen, Abgrenzung, Innerlichkeit oder Umfassung. Sie wirken auf unser Gefühlserleben. Konsonanten zeigen dynamische, formbildende Kräfte, die die Welt gestalten und auf unsere Organprozesse wirken. In unseren Kursen lernst du die Gebärden und ihre spezifischen Wirkungen genau kennen.

Ist Eurythmie für jedes Alter geeignet?

Ja, absolut. Eurythmie begleitet den Menschen durch alle Lebensphasen. Die Übungen werden immer dem Alter und den individuellen Fähigkeiten angepasst, von spielerischen Formen für Kinder bis zu sanften, stärkenden Bewegungen für ältere Menschen.

Unsere Vision für 2050

Unsere Vision für die Eurythmie im Jahr 2050: "Die Eurythmie ist zu einer global anerkannten Bewegungskunst und Therapieform geworden, die wissenschaftlich fundiert und technologisch unterstützt in vielfältigsten Kontexten angewendet wird. Sie trägt zur Gesundheitsförderung, Bildung und kulturellen Entwicklung bei, während sie ihre Kernqualitäten von Achtsamkeit, Ganzheitlichkeit und Menschlichkeit bewahrt."

Weiterführende Ressourcen

Bücher und Literatur

  • Rudolf Steiner: "Eurythmie als sichtbare Sprache" (GA 279) – Das Grundlagenwerk
  • Rudolf Steiner: "Eurythmie als sichtbarer Gesang" (GA 278) – Begründung der Toneurythmie
  • Rudolf Steiner: "Heileurythmie" (GA 315) – Grundlagen der therapeutischen Anwendung
  • Entstehung und Entwicklung der Eurythmie 1918 – 1920. Hg. Martina Maria Sam und Stefan Hasler
  • Annemarie Dubach-Donath: "Die Kunst der Eurythmie / Erinnerungen"
  • Wilburg Keller Roth: "System und Methode der Heil-Eurythmie" – Systematische Darstellung
  • Margarete Kirchner-Bockholt: "Grundelemente der Heileurythmie" – Praktisches Handbuch
  • Theodor Hundhammer: "Vom Ort zum Wort" und "Heileurythmie Quo Vadis"
Aktualisiert am 25. August 2025