Aktuelle Lektion
Kursinhalt
Kursinhalt

Eurythmie: Terz und Innig Draft

Wendung der Terz ins Seelische: Die Seelengeste Innigsein

Die Terzbewegung ausführen, die Unterarme wenden und das Terzgefühl auf diesen weitertragen.

Nach dem Steigen der Unterarme in einer Terz die Arme und Hände langsam in einem Bogen über aussen herunterführen und wenden, bis die Unterarme tragend nach oben weisen. Versuche, die Bewegung vom Handrücken aus zu führen und die Innigsein-Geste wie von selbst entstehen zu lassen. Wenn du die Gebärde und den Tonus in den Armen ein wenig intensivierst, hebt es dich wie von selbst ein bisschen auf die Fussballen. Verbleibe eine Zeit lang in dieser erfüllten Haltung, spüre das Terzgefühl als eigene Seelenkraft und werde eins mit ihm.

Kannst du einen Unterschied feststellen, indem du die Terz und die Wendung einmal dur-artig, einmal moll-artig ausführst?


Ausführungen von Rudolf Steiner

Die Terzgebärde

"Bei der Terz ist es so, dass der Mensch deutlich das Gefühl hat: da geht er nicht bis zu seiner Haut, da bleibt er in sich. Das Terzen-Erlebnis ist ein sehr innerliches. Man weiss, dasjenige, was man mit der Terz abmacht, macht man mit sich selber ab. …

Nun handelt es sich darum: Wenn Sie deutlich das In-sich-Bleiben bei der Terz ausdrücken wollen, so können Sie die Bewegung variieren. ... Nehmen Sie an, Sie haben es mit der grossen Terz zu tun. Dann werden Sie die Innerlichkeit dadurch ausdrücken, dass Sie mit dem Arm von sich weggehen (hinaus). Drücken Sie die kleine Terz aus, so bleiben Sie mehr in sich, Sie weisen mit dem Arm auf sich zurück (nach innen). Und Sie haben eine Gebärde, die absolut das Terzen-Erlebnis darstellt."

Steiner, Toneurythmiekurs GA 278

Innigkeit

"Nun kommen wir zu denjenigen Dingen, welche mehr in das Innere des Menschen noch hineinführen. Und da haben wir eine Gebärde, die geradezu die Innigkeit des Fühlens, also jene Gemütsverfassung zum Ausdrucke bringen soll, welche die Innigkeit des Fühlens ausspricht. Diese Innigkeit des Fühlens kommt dadurch zum Ausdrucke, dass man mit dem vorderen Teil des Fusses steht, die Ferse etwas über dem Boden hat, aber nicht sehr hoch, denn, wenn man es zu hoch hat, ist es nicht mehr innig - also leise die Ferse gehoben, sonst mit dem Fuss stehend -, und dann die Gebärde hat, die die beiden Arme sanft nach vorne streckt, so dass der Daumen den Zeigefinger angreift. Darinnen drückt sich das Gefühl der Innigkeit aus, und man hat dann diese Gebärde.

Wenn Sie sich denken, hier liege (in den Armen) ein Baby, und Sie wollen gewissermassen eine innige Stimmung zum Engel des Babys entfalten, so können Sie das Baby so halten, und Sie hätten dann die Gebärde der Innigkeit."

R. Steiner, Lauteurythmiekurs GA 279 

Bäschlin EuFig Seelengeste Innig