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Vokale

AEIOU P1060663.JPGVokale sind Kräfte der Ruhe, Herzkräfte. Wo Unruhe und Chaos ist, wirken sie ordnend, gestaltend, auf das Wesentliche verweisend. Eigentlich haben sie keine äussere Bewegung. Ihr Prinzip ist die Strahlung, die Präsenz, das Vorbild. Sie wirken wie unsichtbare Magnetfelder, die den Raum strukturieren und auch dann noch Halt geben, wenn das Äussere wegfällt.

In dem Gemälde von Giovanni Donato da Montorfano siehst du in den Gesten der vier Engel von links nach rechts die Vokalgebärden für «U», «E», «A» und «O». Jeder der vier um den gekreuzigten Christus versammelten Engel repräsentiert mit seiner Geste eine andere Seelenqualität. In der am Fusse des Kreuzes zusammengekauerten Magdalena und der offenen Gebärde des Christus kommt ein zentraler Aspekt der «I»-Gebärde zum Ausdruck.

Bereits 450 Jahre vor der Entstehung der Eurythmie wurden an der Südwand des Speisesaals des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand also schon die eurythmischen Grundgebärden der fünf Vokale des Alphabets dargestellt. Bei den Beschreibungen der einzelnen Vokale im Kurse wird die malerische Ausführung dieser fünf Gesten interpretiert und mit dem Geschehen der Kreuzigung in Beziehung gebracht.