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Leben in Verbundenheit

Wenn du das lebst, was dich zum Menschen macht, was dein Tiefstes und Höchstes zugleich ist, bringst du etwas auf die Erde, was sie verwandeln wird. Wenn du dafür verleumdet und schlecht gemacht wirst, kann dir das deinen inneren Halt nicht nehmen.


Im ersten Kurs hast du durch das Üben des Staunens versucht, dein Ausgeliefertsein gegenüber der Reizüberflutung zu wandeln. Vielleicht hast du ein bewussteres und erfüllteres Erleben deiner Wahrnehmungen bemerken können.

Du hast geübt, deine Aufmerksamkeit auf der Ebene des Lebenssinnes, des Seelischen und des Men­talen immer bewusster einzusetzen. Das hilft dir, mit der Zeit deine körperlichen Befindlichkeiten, sich einstellende Empfindungen, Gefühle, Gedanken, Erinnerungsbilder zu beobachten, ohne dass sie sich unmittelbar in dir auswirken und ihr Eigenleben entwickeln. Wenn du selbst bestimmst, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, leidest du weniger an den vielen Eindrücken und hast Abstand. Du spürst zunehmend einen inneren Freiraum, um mit den auf dich eindringenden Reizen umzugehen.

In diesem Kurs erweitern wir unseren Blick auf innere Aspekte unserer Wahrnehmungen. Greife die Übungen so auf, wie es für dich stimmig ist. Nimm dir dafür soviel Zeit, wie du brauchst. Hab Geduld mit dir selbst.


Die Welt in ihrer Vielschichtigkeit

Schau doch mal mit einem Blick in die Welt, wo du dich fragst, wie die äussere Welt auch in dir, in deinem Körper, deiner Seele, deinem Geist lebt. Schau auf die Berge und spür sie auch in deinen Kno­chen. Das Licht, die Wärme, die Luft, das Flüssige, wie fühlen sie sich an? Kannst du spüren, dass auch die äussere Welt lebendig ist?

Die Grundlage für diese erweiterte Art der Aufmerksamkeit ist die Bereitschaft zum Staunen. Da­durch strömt etwas in deine Sinne ein, was sie ernährt, von innen her stärkt, und dir eine subtile Wahrnehmung deines Ich ermöglicht. Die äusseren Reize, die dich vorher bedrängt haben, können nun anders ergriffen und von innen her verdaut werden.

Wenn du mit der Bereitschaft zum Staunen in die Welt schaust, wirst du merken, wie deiner Wahrnehmung immer mehr Nicht-Gegenständliches zugänglich wird. Dein Innenleben entfaltet sich wie eine andere Art von Aussenwelt. Jeder neue Eindruck bereichert dich. Versuche, auch darüber zu staunen, was sich in dir verändert! Die Kraft deiner Aufmerksamkeit wächst und stärkt rückwirkend deine Wahrnehmungsorgane. Wir bauen auf, statt ab! 

Wenn du die Vielschichtigkeit deiner Wahrnehmungen erleben willst, darf dein Denken nicht passiv bleiben. Versuche zu beobachten, wie Gedanken auftreten. Wie ergreifst, ordnest, verknüpfst du sie? Wenn du das beobachten kannst, schaust du dir selber zu und stärkst deine Ich-Kraft. Auch wenn das alles nur stückweise gelingt und nur ein Anfang ist – die Bereitschaft, nur kleine Schritte zu machen, ist das, was dich wirklich weiterbringt.

Hab Mut zum Staunen!



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